Rendering des Schulneubaus Leopold-Kohr-Straße (c) Franz&Sue

Es grünt so grün: Brandschutz für den neuen Schulstandort Leopold-Kohr-Straße

In kaum einem anderen Bezirk wird derzeit so viel gebaut wie in der Donaustadt im Osten Wiens – der Beiname „Boom-Town“ ließ nicht lange auf sich warten. Damit die Bildungsinfrastruktur mit dem Wohnbau Schritt hält, wird das Stadtentwicklungsgebiet derzeit um einen neuen Schulstandort erweitert: einer Volksschule und Mittelschule mit 29 Klassen sowie Ganztagesbetreuung, die im Schuljahr 2023/24 ihre Pforten öffnen wird.

Eine lebendige Schule
Realisiert wird der Schulneubau in der Leopold-Kohr-Straße vom Architekturbüro Franz&Sue, das aus einem EU-weiten einstufigen Wettbewerb als Sieger hervorging. Viel Licht und Raum zum Atmen, eine klare Strukturierung der Bildungsbereiche, Kreativräume und Kommunikationszonen, zentrale Gemeinschaftsterrassen als Treffpunkte in der Lern- und Freizeit und nicht zuletzt die begrünte Fassade, die Schatten spendet und vor sommerlicher Überhitzung schützt, zeichnen den prämierten Entwurf aus. In der Fassadenbegrünung spiegelt sich ein zentrales Merkmal der Donaustadt wider: Sie bietet in Wien mit Abstand die meisten Grünflächen – das Erlebnis in und mit der Natur soll auch den 775 Schüler/innen ermöglicht werden.

Fassadenbegrünung im Fokus
Die Brandschutzplanung für das zeitgemäße Schulbauprojekt liegt vom Vorentwurf bis zur Ausführungsplanung in den Händen von Hoyer Brandschutz. Neben der Evakuierung mobilitätseingeschränkter Personen und anderen Planungsaspekten, die in Schulen besonders zu berücksichtigen sind, fließen viele Überlegungen in die sichere Umsetzung der begrünten Fassade. „Optisch soll sie wie ein vertikaler Garten wirken, für den Brandschutz wurde sie in diesem Fall aber geschoßweise konzipiert, um die Brandweiterleitung zu begrenzen“, erklärt Projektleiter Christian Palme.

Um die geschoßweise Begrünung sicherzustellen, werden nur Pflanzen ausgewählt, die auskragende Bauteile und Terrassen nicht überwuchern können. Bei den Rankhilfen, die gleichzeitig als Absturzgitter dienen, soll bereits die Konstruktion so erfolgen, dass mit der Heckenschere ein einfacher Pflanzenschnitt möglich ist. Mit dieser wartungsfreundlichen Lösung soll aus brandschutztechnischer Sicht gewährleistet werden, dass die Pflanzen immer auf das vorgesehene Maß zurückgeschnitten werden. Entscheidend ist auch die klare Abgrenzung zwischen Nutzungen, in denen begrünt werden kann, und der Einhaltung von Sicherheitsabständen zu Treppenhäusern, die frei von Bepflanzung bleiben müssen.