Bundesminister Martin Kocher überreicht Werner Hoyer-Weber die Staatliche Auszeichnung · Foto: BMAW/Holey

Hoyer Brandschutz mit Staatlicher Auszeichnung gewürdigt

Das Wiener Ingenieurbüro Hoyer Brandschutz wurde am 18. März 2024 vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft mit der Staatlichen Auszeichnung für besondere Verdienste um die österreichische Wirtschaft geehrt. Diese wird auf Grundlage der Gewerbeordnung an Unternehmen verliehen, die in ihrem Wirtschaftszweig eine führende Rolle einnehmen. Für Hoyer Brandschutz, zum Zeitpunkt der Gründung im Jahr 1990 das österreichweit erste unabhängige Ingenieurbüro für Fachplanung im Brandschutz, steht die Auszeichnung für eine mehr als 30-jährige Firmengeschichte, die von Beginn an durch Pionierarbeit geprägt war.

„Mit den Auszeichnungen würdigen wir die hervorragenden Leistungen österreichischer Unternehmen. Sie stehen für Innovationskraft und nachhaltiges Wirtschaften und sind die Voraussetzung, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher beim Festakt. Hoyer Brandschutz darf als „staatlich ausgezeichnetes Unternehmen“ künftig das Staatswappen der Republik Österreich führen. „Diese Anerkennung für unsere jahrelange hohe Lern- und Leistungsbereitschaft erfüllt mich mit großem Stolz. Ich möchte meinem Vater für den Aufbau dieses Unternehmens danken und meinem Team für sein außergewöhnliches Engagement, sich immer neue Kompetenzen anzueignen“, freut sich Geschäftsführer Werner Hoyer-Weber.

Mut zur Nische
Ideen und Visionen in erfolgreiches unternehmerisches Handeln umzuwandeln, ist ein wesentliches Kriterium für die Staatliche Auszeichnung. Mit dem Beschreiten neuer Wege hat auch die Geschichte von Hoyer Brandschutz im Jahr 1990 angefangen: zu einer Zeit, in der vorbeugender Brandschutz deutlich weniger verbreitet und professionalisiert war als heute. Zudem durften bis in die 1980er-Jahre nur wenige zugelassene Firmen „rabattierfähige“ Löschanlagen bauen – also Anlagen, die von Versicherungen akzeptiert wurden. Auf Druck der Industrie wurde der Markt für einen größeren Kreis an Installateur/innen geöffnet. Doch es gab ein Problem: Ihnen fehlte das nötige Engineering.

In dieser Nische machte sich Bruno Hoyer, der Vater des heutigen Geschäftsführers, im Jahr 1990 mit der Planung von Löschanlagen selbstständig. Ein schwieriges Unterfangen, denn während der Brandschutz heute in Gesetzen und Richtlinien genau geregelt ist und Fachliteratur oder Ausbildungen zur Verfügung stehen, gab es zu Beginn der 1990er-Jahre kaum einschlägiges Wissen. „Mein Vater musste sich die Berechnungsgrundlagen für Löschanlagen oder das Know-how in der Ausführung aus verschiedenen Fachrichtungen selbst zusammensuchen. Da auch keine Fachkräfte zur Verfügung standen, wurden alle Mitarbeiter selbst angelernt“, erinnert sich Werner Hoyer-Weber.

Expertise rund um den Globus
Nach herausfordernden Anfangsjahren und fachlicher Aufbauarbeit etablierte sich das Ingenieurbüro bald als fixe Größe am Markt. Aufgrund des steigenden Bedarfs wurde das Portfolio Schritt für Schritt ausgebaut – und aus dem Experten für Löschanlagen ein Ansprechpartner für ganzheitliche Brandschutzplanung in Gebäuden, der aktuell 25 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Projekte werden vorwiegend in Österreich realisiert, das Unternehmen ist aber auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern aktiv und hat sein Wissen bereits in rund 30 Länder weltweit exportiert. Über die Jahre hat das Team an namhaften Bauvorhaben mitgewirkt, etwa dem DC Tower 1, Österreichs höchstem Gebäude, oder dem Campus der Wirtschaftsuniversität Wien gestaltet u. a. von Stararchitektin Zaha Hadid.

State-of-the-Art-Planung
Eine Vorreiterrolle nahm Hoyer Brandschutz auch beim „Staatspreis Consulting – Ingenieurconsulting“ ein, der seit 1990 vom Wirtschaftsministerium verliehen wird. Das Unternehmen erhielt 2022 den „Sonderpreis der Jury“ für die Brandschutzplanung im Zuge der Revitalisierung des traditionsreichen Ringstraßenpalais Haus am Schottentor. Die Jury würdigte den umsichtigen Umgang mit dem Denkmalschutz, der zeitgemäßen Brandschutz mit dem Erhalt historischer Bausubstanz verbindet. In der Geschichte des „Staatspreis Ingenieurconsulting“ war Hoyer Brandschutz damit der erste Ausgezeichnete aus dem Bereich des Brandschutzes.

Aktive Vorreiterrolle
Ein Sprachrohr für die Branche bilden und die Disziplin der Brandschutzplanung anschaulicher machen, diese Ziele hat sich Hoyer Brandschutz vor allem in den letzten Jahren gesetzt – etwa mit dem 2021 gestarteten Magazinprojekt „PLAN b“. Die zwei bisherigen Ausgaben des büroeigenen Magazins berichten auf 80 bzw. 100 Seiten über die vielen Facetten des Brandschutzes, zeigen dessen Rolle in der Gesellschaft auf und schlagen eine Brücke zu Themen wie Sanierung, Digitalisierung, städtebaulicher Nachverdichtung oder Klimaschutz. Letzterem widmete das Ingenieurbüro 2023 eine umfassende Ökobilanz-Studie mit dem Titel „Mehr Sprinkler für den Klimaschutz?“, in der Kriterien für klima- und umweltverträgliche Brandschutzmaßnahmen analysiert werden. In Bezug auf den Klimawandel und andere Herausforderungen unserer Zeit sieht sich Werner Hoyer-Weber auch in Zukunft gefordert: „Unternehmer tragen aus meiner Sicht eine Verantwortung, die über die Grenzen des eigenen Betriebs hinausgeht. Wir sollten daher mit unserem Ingenieurwissen aktiv einen Beitrag zur Lösungsfindung leisten.“