• LK Mistelbach Aussenansicht der Baustelle, Krankenzimmer mit Decken-Rauchmelder am Intensivstation © Robert Tober
  • Vor dem Aufenthaltsraum der Patienten ist ein Feuerlöscher und Wandhydrant montiert · Am Gang ist der Fluchtweg deutlich gekennzeichnet, Entlüftungsklappen neben der Türe © Robert Tober
  • Notstromanlage mit Kühlung © Robert Tober

Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf

 

Leistungsumfang

 

  • Brandschutzkonzept für den Zu- und Umbau von Krankenhaus und Parkdeck
  • Funktionelle Steuermatrix für die Brandfallsteuerung
  • Brandschutz- und Fluchtwegkonzepte für die jeweiligen Bauphasen
  • Ausführungsplanung

 

Für den Um- und Zubau am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf wurden wir mit umfassenden Leistungen rund um den vorbeugenden Brandschutz beauftragt und zeichneten neben dem Schutz für kostenintensive medizinische Anlagen vor allem für die Sicherheit von tausenden Mitarbeiter/innen und Patient/innen verantwortlich. Mit durchdachten Brandschutzmaßnahmen konnten wir die Funktionalität des Klinikums verbessern und in puncto Kosten Schritt halten. Da der Umbau bei laufendem Betrieb erfolgte, galt es die Planung der Fluchtwege regelmäßig zu adaptieren und an den Baufortschritt anzupassen.

 

Sicherheit trotz Baustelle

Den Ausgangspunkt bildeten Brandschutzkonzepte für das gesamte Krankenhaus sowie den Parkdeck-Neubau. Sämtliche Zu- und Umbauten mit einer Investitionssumme von 186 Millionen Euro wurden neben dem laufenden Betrieb durchgeführt. Wesentlich war es zu jeder Zeit eine saubere Trennung zwischen Klinikbetrieb und Baustellenbereich zu gewährleisten und Brandlasten zu reduzieren. Brandgefährlichen Arbeiten wie etwa Schweißen oder Löten wurde durch proaktive Sicherung der Arbeitsplätze und ständige Bereithaltung von Löschmitteln vorgebeugt. Besonderes Augenmerk lag auch auf der raschen Herstellung der Brandabschottungen.

 

Komplexe Fluchtwegsplanung

Ein erklärtes Ziel des Bauherrn war es die Qualität am Landesklinikum zu steigern und die Funktionalität zu verbessern – dieser Anspruch galt auch für das Fluchtwegskonzept. Bei der Umsetzung ergaben sich mehrere Herausforderungen, etwa durch die Hanglage des Krankenhauskomplexes und die daraus resultierenden unterschiedlichen Fluchtwegsebenen. Durch den Zusammenschluss des Bestands- und Zubaus kam es darüber hinaus zu einer Überschreitung der höchstzulässigen Fluchtwegslänge. Auch die zentral gelegenen Treppenhäuser erforderten besonderes Know-how, denn sie sollten mit dem Freien verbunden werden, ohne die Nutzung im Gebäude einzuschränken. Unsere Lösung lag in der Planung mehrerer gesicherter Fluchtwegbereiche: Alle Vorschriften an Fluchtwege wurden eingehalten und gleichzeitig Patientenströme effizienter geleitet.

 

Fluchtwege je nach Bauphase

Auch die Baustellensituation während des laufenden Klinikbetriebes erforderte eine besonders umsichtige Planung, denn trotz der Umbauarbeiten mussten die Fluchtwege stets frei bleiben, Barrierefreiheit bieten sowie den Anforderungen an Kliniken entsprechend breitere Dimensionen aufweisen. Abhilfe schufen wir durch eine mehrmalige Adaptierung des Fluchtwegskonzepts sowie die Einrichtung provisorischer Fluchtwege: Je nach Bauphase ergab sich eine andere Lenkung der Personenströme und Fluchtwegskennzeichnung. Die gesicherten provisorischen Rettungswege wurden direkt durch die Baustelle durchgelegt, um den Klinikbetrieb nicht zu gefährden und die verschiedenen Bauteile miteinander zu verbinden.

 

Effizienz bei der Ausführung

Abschließend waren wir mit der Ausführungsplanung betraut. Mit einer funktionellen Steuermatrix für die Brandfallsteuerung wurde eine Übersicht sämtlicher Brandschutzelemente in der Krankenhausanlage dargestellt. Alle betroffenen Gewerke wurden genau informiert, um ihre Installationen ordnungsgemäß einbauen und programmieren zu können. Nur so funktionieren vorgegebene Abläufe wie das Schließen von Brandschutzklappen und -türen oder die Alarmierung über Sirenen im Brandfall planungsgemäß. Die Brandfallmatrix schuf die Basis für eine professionelle Ausführung, für eine reibungslose Abnahme durch die prüfenden Sachverständigen und damit letztlich für eine termingerechte Fertigstellung.

Datum

2012-2013, Österreich

Auftraggeber

Vamed

Gebäudenutzung

Krankenhaus

Größe

26.000m² + 6.600m² Parkdeck

Category
Krankenhäuser