Leistungsumfang
Rund 230.000 Menschen benutzen täglich die U-Bahn-Station „Karlsplatz“ – für viele von ihnen ist die Karlsplatzpassage eine wichtige Fußverbindung in die Wiener Innenstadt. Im Zuge ihrer Grundsanierung wurde die 50er Jahre-Architektur mit einem helleren Erscheinungsbild und verbesserten Raumgefühl kombiniert. Geschaffen wurde dies durch eine Verbreiterung des Durchgangs auf fast acht Meter, neu gestaltete Zugänge und Liftanlagen. Ein Leitsystem unterstützt blinde und sehbehinderte Menschen. Auf technischer Seite lag der Fokus neben der Erneuerung sämtlicher Wände, Decken und Böden auf den Bereichen Haustechnik und Brandschutz, um den beliebten Verbindungsweg gleichermaßen modern und sicher zu gestalten.
Löschen mit Wassernebel
Bei der Brandschutzplanung waren einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Da die denkmalgeschützte Karlsplatzpassage als unterirdischer Bestandsbau mit der vorhandenen Zwischendecke nur wenig Platz für Brandschutzeinrichtungen bot, fiel die Wahl auf die Planung einer Hochdruckwassernebel-Löschanlage. Diese erlaubt den Einsatz von Leitungen mit geringerem Rohrdurchmesser. Zudem bietet Wassernebel weitere Vorteile: Er weist einen hohen Kühleffekt auf und bietet eine bessere Wärmeabsorption als eine herkömmliche, großtropfige Sprinkleranlage. Da bei einer Auslösung der Anlage deutlich weniger Wasser verbraucht wird, bedarf es auch nur einer geringeren Wasserbevorratung. So wird zusätzlicher wertvoller Raum gewonnen.
Rauch als Risikofaktor
Zudem wirken Hochdruckwassernebel-Löschanlagen sehr effektiv bei der Rauchbindung. Die Entwicklung von Rauch zählt im Brandfall zu den größten Gefahren für den Menschen. Schon nach kürzester Zeit kann eine lebensbedrohende Rauchgasvergiftung eintreten. Auch die Gebäude selbst sowie die darin befindlichen Einrichtungsgegenstände und Waren können durch starke Rauchentwicklung großen Schaden nehmen. Eine effiziente Rauchbindung war im Zuge der Brandschutzplanung für die Karlsplatzpassage somit ein entscheidendes Kriterium, um im Anlassfall für die Passant/innen größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.
2012-2013, Österreich
Marioff
Unterirdischer Fußweg mit Gastronomie & Einkaufsmöglichkeiten
9000 m²