Wohnbau Triester Straße 40

 

Leistungsumfang

 

  • Brandschutztechnische Begleitung des Projekts
    • von der Machbarkeitsstudie bis zum genehmigungsfähigen Brandschutzkonzept
  • Ausführungsplanung Brandschutz
  • Erstellung von Fluchtweg- und Brandschutzplänen

 

Drei Bauträger, vier Bauteile, sieben Nutzungen und bis zu neun Obergeschoße: Der multifunktionale Wohnkomplex auf dem Eckgrundstück von Triester Straße und Kundratstraße verlangte in puncto Brandschutzplanung absolute Vielseitigkeit und langjährige Erfahrung. Wir konnten mit beidem aufwarten, einen wirtschaftlichen Maßnahmenmix erarbeiten und mit einer übersichtlichen Darstellung trotz der Dimensionen des Projekts eine zügige Bewilligung durch die Behörde erreichen.

 

Das Neubauprojekt wurde als Drehscheibe für Soziales, Einkauf und die Begegnung zwischen verschiedenen Generationen konzipiert. Neben 190 Wohnungen, Einheiten zum „Wohnen und Arbeiten“ sowie einem Studentenwohnheim mit über 280 Betten befinden sich darin Büros, ein Kindergarten, ein Behindertenheim mit betreutem Wohnen und mehrere Nahversorger. Das Gebäude besteht aus vier Bauteilen mit Brückenverbindung sowie einer auffälligen wellenförmigen Netzfassade. Die Errichtung erfolgte in Kooperation zwischen den Genossenschaften Neues LebenWBV-GPA und BWSG.

 

. © Robert Tober Photography · www.toro.cc

Die Fassade aus rostfreier Netzstruktur wurde im Rahmen der Planung einem Löschangriff der Feuerwehr unterzogen. Das Ergebnis: Das Netz lässt ausreichend Löschwasser durch.

 

Das Projekt als Fleckerlteppich
„Dieser Wohnkomplex vereint nicht nur viele Nutzungen und Wohnbedürfnisse, sondern auch die komplette Bandbreite in der Altersstruktur. Das machte die Planung besonders interessant“, berichtet Projektleiterin Margit Petrak-Diop. Ihr oblag es im Brandschutz die optimale Verbindung zwischen den Nutzungen zu finden und die Evakuierung von Menschen unterschiedlichen Alters und teils eingeschränkter Mobilität sicherzustellen.

Dafür wurden zunächst die Nutzungen brandabschnittsmäßig getrennt. Das reduzierte die Komplexität und ermöglichte es, sich auf die geforderten Brandschutzmaßnahmen für die jeweilige Nutzung zu konzentrieren. Dabei variierten die Rechtsgrundlagen und Vorschriften in den einzelnen Brandabschnitten teilweise stark. Die Treppenhäuser wurden so geplant, dass sie von mehreren Nutzungen gemeinsam verwendet werden können. Ein großes Thema spielte auch die Planung der Fluchtwege: „Wir mussten Wege finden, wie das Gebäude in allen Brandfällen rasch evakuiert werden kann – egal, ob es in einer Wohnung brennt, im Kindergarten oder Supermarkt“, so Petrak-Diop.

 

Löschversuch für die Fassade
Um das Gebäude zur stark befahrenen Triester Straße abzutrennen, ist dieses mit einer markanten Fassade ausgestattet, die gleichzeitig ein identitätsstiftendes architektonisches Element am Beginn der Südeinfahrt Wiens darstellt. Sie besteht aus einer wellenförmigen rostfreien Netzstruktur mit 70 Prozent Öffnungsanteil. Um sicherzustellen, dass die Fassade einen Löschangriff der Feuerwehr nicht beeinträchtigt, wurde ein Löschversuch durchgeführt. Dabei konnte bestätigt werden, dass ausreichend Löschwasser durch das Netz gelangt und die Feuerwehr eine Brandbekämpfung an der Fassade erfolgreich durchführen kann.

 

. © Robert Tober Photography · www.toro.cc

Die wellenförmige Fassade verleiht der Gebäudefront Charakter und schirmt gleichzeitig den Verkehr ab. 

 

Synergieeffekte im Brandschutz
Ein zentraler Vorteil von Brandschutzkonzepten besteht darin, dass durch die gesamthafte Betrachtungsweise Spezifika des Bauvorhabens berücksichtigt und Synergien für eine wirtschaftlichere Errichtung genutzt werden können. Beim Wohnbauprojekt Triester Straße ergab sich ein solches Einsparungspotenzial durch die Planung einer Sprinkleranlage. Sie wird in Teilbereichen des Komplexes – etwa den Verkaufsflächen mit dem dazugehörigen Mallbereich oder der Garage – eingesetzt. „Die Kostenersparnis ergibt sich, da Baumaterialien oder Verglasungen mit geringeren Feuerwiderständen auskommen und wir auch im Zusammenspiel mit der Rauch- und Wärmeabzugsanlage eine effizientere Lösung wählen konnten“, resümiert Petrak-Diop.

 

. © Robert Tober Photography · www.toro.cc

Der multifunktionale Gebäudekomplex besteht aus vier Bauteilen mit Brücken- und Glasverbindungen, die aus der Vielfalt eine Einheit werden lassen.

Ort, Datum

Wien, 2013-2018

Auftraggeber

Wohnbauvereinigung der Privatangestellten, BWS Gemeinnützige Allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgen.m.b.H, Neues Leben Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgen.m.b.H

Gebäudenutzung

Wohnungen, Studentenheim, Büros, Kindergarten, betreutes Wohnen, Verkaufsstätte

Größe

ca. 17.000 m² Wohnfläche, ca. 5.000 m² Bürofläche, ca. 2.500 m² Verkaufsfläche

Category
Wohnhäuser