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MOOONS

 

Leistungsumfang

  • Erstellung eines genehmigungsfähigen Brandschutzkonzeptes
  • Planungsbegleitendes Brandschutzconsulting
  • Consulting im Zuge der Ausschreibung und Ausführungsplanung

 

Im November 2021 öffnete das Hotel MOOONS in direkter Nähe zum Hauptbahnhof und Quartier Belvedere seine Pforten. Es beherbergt 170 Zimmer und bietet seinen Gästen neben urbanem Lebensgefühl vor allem unkonventionelles Design, das den goldenen Mond als Hauptelement wirkungsvoll in Szene setzt. Wir lieferten für das markante Hotelprojekt das Brandschutzkonzept: Besondere Beachtung fand die mit 80 runden Fenstern ausgestattete Front, die mit einer Fassadensprinkleranlage gesichert wurde.

 

Vom Namen bis hin zur Einrichtung und Außenansicht folgt die Optik des MOOONS der Strahlkraft des Mondes. Die Fassade besteht aus 80 runden Vollmond-Fenstern, die den Blick auf die Bahnhofcity und die Stadt in Richtung Stephansdom freigeben. „Damit wird das Hotel schon von weitem zum unverwechselbaren Landmark. Bei der Verhinderung der Brandausbreitung über die Fassade entziehen sich die runden Fenster aber zum Teil den Anforderungen der Bauordnungen“, so Werner Hoyer-Weber.

 

Fassade mit Sprinkleranlage

Für Fassaden gelten zwei primäre Schutzziele: Die Brandweiterleitung muss eingeschränkt und die Gefährdung von Personen durch herabfallende Fassadenteile verhindert werden. Um geschoßweise Brandabschnitte zu bilden und den Überschlag von Flammen, Strahlungshitze oder Funken zu verhindern, ist von Geschoß zu Geschoß ein 1,2 m hoher horizontaler Außenwandstreifen zwischen Fenstersturz-Unterkante und Parapet-Oberkante vorgeschrieben. Diese Vorgabe war durch die nahe aneinander platzierten Panoramafenster nicht erfüllt. Wir griffen daher zu einer sogenannten kompensatorischen Maßnahme, um das Schutzziel zu erreichen: Das MOOONS besitzt nun eine automatische Fassadensprinkleranlage. „Die Sprinkler sitzen aber nicht, wie oft angenommen, außen an der Fassade, sondern nahe an der Fassade im Raum. Sie verhindern, dass ein Brandereignis über die Fenster nach außen dringt“, erläutert Hoyer-Weber. Die Fassadensprinkler verhindern eine Flammenübertragung für 60 Minuten – mehr als ausreichend, da in Verbindung mit der automatischen Brandmeldeanlage im Gebäude die Feuerwehr maximal 10 Minuten nach der Alarmierung vor Ort ist.

 

Kamineffekt verhindert

Die Fassadensprinkler erfüllen eine weitere wichtige Aufgabe: Bei der Außenhülle des MOOONS handelt es sich um eine vorgehängte hinterlüftete Fassade. Der Raum zwischen Wärmedämmung und Fassadenbekleidung hat zum Schutz vor Feuchte oder sommerlichen Wärmestaus kleine Öffnungen für einen ständigen Luftwechsel. In diesem Zwischenraum besteht die Gefahr einer Kanalisierung von Feuer und Rauch. Der dadurch entstehende ‚Kamineffekt‘ kann die Brandausbreitung deutlich beschleunigen. „Um dem zuvorzukommen, muss der Luftkanal in gewissen Abständen durch bauliche Maßnahmen unterbrochen werden. Oder das Schutzziel wird durch Anlagentechnik erreicht, in diesem Fall mithilfe der Fassadensprinkleranlage“, führt Hoyer-Weber aus.

 

Brandschutzvorhang sichert Fluchtweg

Der Dreh- und Angelpunkt jedes Hotels ist die Rezeption – im MOOONS führt direkt in ihrer Nähe ein wichtiger Fluchtweg vorbei. Damit dieser im Brandfall frei von Feuer und Rauch bleibt, musste die Rezeption brandschutztechnisch abgetrennt werden. Um die offene Raumwirkung zu erhalten, kommt dafür ein Brandschutzvorhang mit beidseitiger Sprinklerung zum Einsatz: Bei einem Brand schließt dieser die Rezeption brandbeständig ab und schützt den Fluchtweg für 90 Minuten. Für die Rauchfreihaltung der Fluchtwege sah das Brandschutzkonzept zudem eine Druckbelüftungsanlage vor. Fluchtwegpläne unterstützen flüchtende Personen bei der schnellen Orientierung – in Hotels ist dies besonders wichtig, da die Gäste aufgrund des kurzen Aufenthalts nicht mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut sind.

Ort, Datum

Wien, 2014-2021

Auftraggeber

MOOONS Immobilien GmbH

Gebäudenutzung

Hotel

Größe

rd. 5.650 m² BGF

Category
Hotels